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Kriminalität meistens in den Townships?

... diese Aussage amüsiert mich auch immer wieder. Zunächst einmal sind auch wohlhabende Gegenden "Townships", nicht nur die Armenviertel. Dieses Wort sollte man dann besser durch "Squatter Camp" ersetzen, und die gibt es erst, seitdem Südafrika demokratisch ist. Die neue Regierung glaubte, sie würde etwas Gutes tun, wenn sie es den Leuten gesetzlich erlauben, überall hausen zu können, wenn die Hütte nur länger als 3 Monate steht. Doch in Wirklichkeit wurde damit dem Wildwuchs des Stadtwachstums Tür und Tor geöffnet. Squatter Camps sind nicht nur in Bezug auf Versorgung und Hygiene katastrophal, sondern auch ein Sicherheitsrisiko und Unterschlupf-Möglichkeit für Kriminelle. Es gibt keine soziale Kontrolle oder Sicherheit in irgendeiner Weise. Warum sollte die Kriminalität hauptsächlich nur in den Armenviertel stattfinden? Diese Erfahrung habe ich nicht machen können. Es wohnen in den wohlhabenderen Gegenden zwar weniger Menschen, das bedeutet aber nicht, dass d

Was ist schlimmer - Kindermord oder eine "geschlachtete Frau"?

Die Auswahl faellt schwer: Vermisster 5-jaehriger Junge tot im Damm gefunden Cape Flats / Kapstadt February 27 2012 at 12:43pm Ueber die Motive konnte man noch nichts sagen, der Bericht beschreibt das groesstenteils das Trauma der Eltern. In den "Cape Flats" wohnen vorwiegend die "Farbigen" - Mischlinge zwischen Schwarz und Weiss. Ihre Sprache ist Afrikaans und sie haben ein eigenes Volksbewusstsein. Und ich frage mich immer wieder, was so eine Tat mit Armut zu tun hat ... sie hat eher etwas mit Ethik zu tun. http://www.iol.co.za/news/missing-boy-found-dead-in-dam-1.1243463 "Ich habe nur eine Kuh gschlachtet" Soweto February 27 2012 at 07:20am ... das war die Antwort des Mannes, der seine Ex-Freundin massakriert hat. Er hat sie vergewaltigt, mehrmals auf sie eingestochen und mit kochendem Wasser uebergossen. http://www.iol.co.za/news/crime-courts/i-have-just-slaughtered-a-cow-1.1243046?utm

Muti-Mord, eine Armutstat?

Auf diversen deutschen Internet-Seiten wird Muti-Mord als Armutstat erklärt. Diese These ist falsch und entbindet die afrikanischen Völker ihrer Verantwortung! Muti hat nichts mit Armut zu tun, sondern mit dem afrikanischen Urglauben, der trotz Christianisierung allgemein verbreitet und anerkannt ist. So gehen kranke Menschen in Afrika zunächst nicht ins Hospital oder zum Allgemeinmediziner, sondern zum Sangoma. 1. weil ihm vertraut und geglaubt wird 2. weil die meisten Menschen schwarzer Herkunft abergläubisch sind 3. weil in ländlichen Regionen die Infrastruktur fehlt. Muti-Morde hat es in Südafrika und anderen afrikanischen Staaten wie z.B. Tansania, Mosambik immer gegeben. Zu Zeiten der Diktatur (Kolonialismus, Apartheit) wurden diese Verbrechen mit dem Tod bestraft, die Hemmschwelle erwischt und bestraft zu werden war größer. Dass Muti-Morde wieder passieren liegt daran: 1. die Pressefreiheit und das Internet helfen zur allgemeinen Verbreitung 2. durch die Freiheit der

Polizei findet Koerperteile eines vierjaehrigen Maedchens in den Waenden eines Friseur-Salons

Pretoria December 13 2006 at 06:52a Lange habe ich mit mir gerungen, über diesen Muti-Mord zu schreiben. Weil es so furchtbar ist, habe mich lange Zeit davor gescheut. Ich denke aber, jemand muss es tun und es wird im deutschsprachigen Raum niemanden außer mir geben, der es tut. Es muss die Möglichkeit bestehen, dass hier in Deutschland Menschen davon erfahren. Vorsicht, dieser Bericht ist nichts für empfindliche Gemüter und es ist nicht der einzige Fall! Der Handel mit Körperteilen von Kindern ist eine grausame Realitaet, und es muss aufhören. 2006 wurde der Fall im High Court von Pretoria verhandelt. Ein unter falschem Namen illegaler Einwanderer aus Mosambique hatte ein Muti-Verbrechen an einem vierjährigen Mädchen begangen. Im Jahr 2004 fand man den verstümmelten Körper des Mädchens in einem Bach in "Nellmapius" / Pretoria. Dem Mädchen fehlten die Augen, Lider, Brustwarzen, Schamlippen, Bauchnabel und Lippen. Skandalös war das Verhalten der Polizei, die zunächst

Zur falschen Zeit am falschen Ort: Tod vor dem Baumarkt

Lange habe ich mich schon über die Ruhe in Südafrika gewundert. Ich fragte mich: hat die Kriminalität nachgelassen oder hat man der bisher freien Presse nun den Maulkorb verpasst? ... nichts von beidem! Ich weiß es jetzt: die Weihnachtszeit ist vorbei! Das während der Weihnachtszeit erbeutete Geld ist aufgebraucht und nun geht es weiter: "Business-as-usual" - Südafrika funktioniert auch in der realen Welt so, das geschäftliche Treiben kann man an Ferien und Festtagen festmachen. Hier nun ein weiteres haarsträubendes Verbrechen. Erschütternd ist: es kann jeden treffen. Man steht morgens auf, es ist ein ganz normaler Tag unter blauem Himmel und strahlender Sonne. Für unsere Verhältnisse ein Tag zum Bäume ausreissen - doch beim Eintreten in die Öffentlichkeit, z.B. durch des Besuch eines Baumarktes ist das Leben plötzlich zu Ende: February 22 2012 at 12:15p Johannesburg/Sandton/Sunninghill Der Kunde eines Baumarktes wurde 6 Uhr morgens nach einem missglückten Überfall a

Ausgeraubt und vergewaltigt - zwei Menschen im Amoklauf getötet

Dieser Vorfall gehört zu den Ereignissen, die mich dazu motiviert haben, so schnell wie möglich die Sachen zu packen und aus Südafrika abzuhauen - heute Abend werde ich beten, dass ich es bis Deutschland geschafft habe und wir hier sicher sind. Es sind diese neurotischen Irren, die keine Kontrolle über die eigenen Gefühle und Gedanken haben. Die in ihrer Einfältigkeit, durch die Waffe in der Hand ,den Rausch der Macht geniessen und sie einsetzen, wo immer sie wollen, koste es, was es wolle, ohne Ethik, ohne Mitleid. Khayelitsha/ Kapstadt: February 22 2012 at 12:30pm Zuerst haben sie ein Shebeen (Kneipe im Schwarzenviertel) überfallen, für ganze 480 Rand und den Besitzer zweimal ins Bein geschossen, danach töteten sie einen Shebeen-Gast, der wohl im Weg war. Damit nicht genug attackierten sie eine Gruppe von Leuten, die in einer Hütte nebenan gemütlich zusammen saß. Sie befahlen den Männern, die Frauen zu vergewaltigen (was diese nicht zustande brachten und nur so taten als ob).

"Südafrikas gelungener Wandel"

http://www.bpb.de/themen/RN3RQG,0,0,S%FCdafrikas_gelungener_Wandel.html Als ich die Überschrift las, da musste ich schon brechen. So etwas kann man nur aus der Froschperspektive schreiben. Was nützt es, wenn es eine Demokratie gibt, die Menschen aber nicht in Freiheit leben können. Diese Freiheit existiert nur auf dem Papier, denn dieses Land, wird von Kriminellen, Korrupten und Dummen beherrscht. Der gute Wille? 3mal gelacht, was nützt einer Frau der gute Wille, wenn laut Statistik jede 3. Frau mindestens einmal in ihrem Leben vergewaltigt und vielleicht mit Aids angesteckt wird? Wenn der Familienvater execution-style erschossen wird? Wenn sich Farmer wie Schwerverbrecher in ihren Häusern verbarrikadieren müssen. Wenn Kinder wegen ihrer Genitalien umgebracht werden. ... eine Demokratie nützt nichts, wenn sie nicht gelebt werden kann

Anachrie -Selbstjustiz

Anarchie in Südafrika hat schon seit ein paar Jahren eine neue Qualität erreicht. Das unerträgliche Maß an roher Gewalt und perverser Verbrechen an Frauen und Kindern lässt Menschen überschäumen, Selbstjustiz greif mehr und mehr um sich - ein Zeichen, dass sich die Menschen nicht mehr anders zu helfen wissen, als Hetzjagden auf (vermeintliche) Verbrecher zu veranstalten und diese zu steinigen, so wurde es erst kürzlich auf IOL South Africa berichtet. Zwar gelten auch in Südafrika die Grundrechte der Menschen, doch da die innere Sicherheit nicht mehr gewährleistest ist, egal, wo man sich aufhält, wird zu anderen Mitteln gegriffen, die an den Freiheitskampf des ANC erinnern. Die südafrikanische Regierung verstößt gegen das Menschenrecht auf Unversehrtheit, weil Dilettantismus, Arroganz, Dummheit und Korruption die innere Sicherheit blockieren. Der heutige Zustand ist auf einen langen Prozess der Verwahrlosung der Polizei zurückzuführen, der mit Beginn der Demokratie begonnen hat: der

Handel mit menschlichen Körperteilen - Sangoma und Muti

Der Handel mit menschlichen Körperteilen ist ein dunkles Kapitel Afrikas. Durch die Demokratie und  Redefreiheit in Südafrika kann hier nun auch aufgearbeitet werden. Ich erspare mir hier Übersetzungen, da mich Berichte über die Einzelheiten sehr aufwühlen. Meistens geht es um Jungen und Mädchen, denen lebend Körperteile wie Kopf, Augen, Lippen, Finger, Penis, Hoden, Schamlippen, Brustwarzen, Augenlider entfernt werden, ums sie an einen traditionellen Medizinmann (Sangoma) zu verkaufen. Das ist keine Erscheinung der Armut, vielmehr ein Jahrhunderte alter Irrglaube, menschliche Körperteile können Kräfte auf eine andere Person übertragen. Dabei gibt es eine geglaubte Hierarchie der Wirksamkeit: je jünger das Opfer, je weißer die Haut, umso größer die Wirkung. Ich kann mich noch gut an einen Fall im Osten Pretorias erinnern, als einem vierjährigen Mischlingmädchen Augenlider, Schamlippen und Brustwarzen abgeschnitten wurden, um diese Körperteile in das Mauerwerk eines Friseur-Salons